Sie sind gerade einmal 18 oder 19 Jahre alt und verkaufen schon ihren Körper. Immer mehr junge Prostituierte vor allem aus Rumänien, Ungarn und Bulgarien bieten ihre Dienste in Deutschland an. Ein Trend, den auch die Augsburger Polizei spürt. Ins Milieu gezogen werden sie meist von jungen Männern. Das Phänomen sei zwar so alt wie die Prostitution, sagt Sporer, doch es hat inzwischen einen neuen Namen bekommen: Loverboys. Sind die oder Jährigen erst einmal in die Falle getappt und haben sich emotional gebunden oder sogar verliebt, nutzen die Männer sie aus. Mit einer Mischung aus vermeintlicher Liebe und Gewalt machen die Zuhälter sie gefügig. Auch die Aussicht, viel Geld zu verdienen, einen regulären Job zu bekommen und die Drohung, alles den Eltern zu erzählen, wirken. Die Frauen werden in deutsche Bordells und Terminwohnungen gebracht und warten dort auf die Freier. Viel tun kann die Polizei nicht dagegen, erst recht nicht nach der Öffnung der Grenzen zu den östlichen Staaten der Europäischen Union. Da sie sich als EU-Bürger weder illegal hier aufhalten noch ihr Gewerbe illegal ist, müssten die Prostituierten den Beamten schon sagen, dass sie gegen ihren Willen festgehalten und zu etwas gezwungen werden, was sie nicht wollen. Hinzu kommt, dass die Frauen in ihrem Heimatland meist schlechte Erfahrungen mit Polizisten gemacht haben und deshalb auch den deutschen Beamten nicht trauen. Die Polizisten und die Prostituierten hätten nur eine Chance, wenn sich in den Gesetzen etwas ändert, sagt Sporer. Dazu gehört die Abschaffung des sogenannten Weisungsrechts, also dass die Frauen im Auftrag von jemandem arbeiten. Wer seinen Körper verkaufen Frauen Werden Immer Mehr Zu Huren, solle das nur noch als Selbstständige tun dürfen. Denn oft würden die Prostituierten regelrecht abgeschottet. Auch die Erhöhung der Altersgrenze auf 21 Jahre wäre wichtig, ist der Beamte überzeugt. Denn in diesem Alter würden die Frauen vieles anders sehen als mit 18 und seien nicht mehr so naiv, auf die Werber hereinzufallen - die oft auch an Diskotheken Ausschau nach neuen Opfern halten. Deutsche Frauen sind übrigens kaum darunter, denn der Wohlstand in der Bundesrepublik mache die Prostitution für die meisten Einheimischen uninteressant. Hingegen wird die Polizei mehr und mehr auf die jungen Osteuropäerinnen aufmerksam. Im vergangenen Jahr fielen den Augsburger Beamten mehr als neue Frauen zwischen 18 und 21 Jahre im Milieu auf, darunter waren nur fünf Deutsche. Im Vergleich zum Vorjahr hatte sich die Zahl dieser Erstkontakte verdoppelt. Was aber passiert mit den Frauen, wenn sie eine Zeit lang in Deutschland gelebt haben und vielleicht merken, dass ihnen der Zuhälter nur etwas vorgespielt hat? Es kommt zwar selten vor, doch in diesem Fall würden sie Hilfe von Solwodi bekommen. Die deutsche Hilfsorganisation kümmert sich inzwischen weltweit um Frauen in Not und ist auch in Augsburg aktiv. Bei ihrer Arbeit fällt den Beratungsstellen das Gleiche auf wie der Polizei: Der "Nachschub" an jungen Frauen aus dem Osten beschleunigt sich mehr und mehr. Aussteigerinnen kommen aber nur selten zu Soni Unterreithmeier von der Beratungsstelle in Augsburg, und nur ganz wenige aus eigenem Antrieb. Wenn überhaupt, dann vermittelt die Polizei den Kontakt. Denn die Frauen, die meist kein Deutsch können, wissen nicht einmal etwas von den Hilfsmöglichkeiten. Das soll sich zwar ändern, wenn Solwodi bald direkt auf die Prostituierten zugehen darf, aber der Weg bis zum Ausstieg ist schwierig. Denn dem Druck, den die Zuhälter ausüben, sind die meisten nicht gewachsen. Da die Prostitution in den meisten osteuropäischen Staaten verboten und verpönt ist, wollen die Frauen auf keinen Fall zu Hause erkannt werden. Doch oft fotografieren die Zuhälter Frauen Werden Immer Mehr Zu Huren in eindeutigen Posen und benutzen das Bild als Druckmittel Zudem bedrohen die Zuhälter nicht selten die Familien der jungen Frauen. Schafft eine doch den Ausstieg, muss das nicht unbedingt bedeuten, dass sie in Sicherheit ist, sagt Unterreithmeier. Ohne Kontakte in Deutschland, wegen der fehlenden Sprachkenntnisse, ohne Aussicht auf einen Job und ohne Rückhalt zu Hause geraten die Frauen wieder in einen Abwärtsstrudel. Sind sie dann auch noch krank, wird es besonders schwierig. Was übrigens auch für noch aktive Prostituierte gilt. Wenn sie eine ansteckende Krankheit haben, weil Männer zunehmend ungeschützten Sex forderten, steige die Gefahr, "aussortiert zu werden".
Auszeichnungen
Prostitution - "Die Mehrheit der Frauen macht es nicht freiwillig" Das „Lusthaus“- Forum wirbt beispielsweise mit dem Slogan: „Huren, Escorts und Bordelle im anonymen Ficktest“ und „brüstet sich damit die „Stiftung Hurentest“. Auf der Heimfahrt denke ich darüber nach, dass hinter eine Bordelltür normalerweise immer zwei Menschen gehören. holt Frauen aus dem Bordell. Hard Facts - Prostitution — lightup GermanyMan kann mit der Frau machen, was man will. Von einem gegenseitigen Einverständnis zwischen Kunde und Prostituierter, wovon das Gesetz inzwischen ausgehe, könne meist keine Rede sein. Darüber hinaus gibt es auch afrikanische Frauen. Da kommen die Frauen, die sonst so kennenlerne, nicht ran. Der Mythos, dass Prostitution Vergewaltigungen vorbeugt, suggeriert zudem, dass Prostituierte nicht vergewaltigt werden können. Die Frauen sind oft völlig schutzlos und haben praktisch keine Lobby.
Universität Bremen, Fachbereich Rechtswissenschaft, Wie beeinflusst das ihr Sexleben — und ihre Beziehung? Also nicht eine Villa mit Swimmingpool oder sowas, sondern eigentlich wollen sie ein normales Leben, wie andere Menschen hier in der Stadt auch. Man kann mit der Frau machen, was man will. Dabei werden viele thailändische Frauen Opfer von Menschenhändlern. Kein noch so hoher Sexualtrieb kann ein Argument sein, um ein ausbeuterisches System zu dulden, dass in der Realität die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen unterwandert. Ich kann niemandem vorschreiben, wie ein gutes und richtiges Leben aussehen soll. Denn oft würden die Prostituierten regelrecht abgeschottet. Ins Milieu gezogen werden sie meist von jungen Männern. Doch das interessiere die Freier nicht. Was für die einen vorteilhafte Zustände sind, ist für andere ein Ärgernis, für viele eine prekäre Situation. Schmid: Absolut richtig, was Sie sagen. Mythos 4: Prostitution verhindert Vergewaltigungen, Männer brauchen ein Ventil für ihre sexuellen Bedürfnisse. Es gibt nur sehr wenige Angebote für Frauen, die durch alle anderen Hilferaster fallen. Man nennt das Hörigkeit. Offizielle Zahlen gibt es nicht: Erst Mitte beschloss die Regierung, Erhebungen zum Thema durchzuführen. Jeder Platz, den wir freimachen, wird sofort mit einer neuen Frau besetzt. Wie der Sexmarkt in Deutschland funktioniert Zur Merkliste hinzufügen. In der Praxis können neben Geld auch materielle Güter, z. Rahel Gugel z. Krystek arbeitet ehrenamtlich für Julia Wege. Das habe sich gut angefühlt. Heute würde sie eine andere Entscheidung als damals treffen. Da bekomme ich alles, was ich will. Wie geht der Staat mit ihnen um? Einer der Männer, die ich auf der Recherche traf, wollte eigentlich nur seine Beziehung zusammenhalten, in der es keinen Sex mehr gab. Einmal wäre die Situation fast eskaliert, ein Zuhälter stand vor der Tür, wollte nicht zulassen, dass seine Prostituierte das Milieu verlässt. Die Welt: Warum besuchen Frauen als zahlende Kunden keine Bordelle? Der Verein finanziert sich allein aus Spenden. Und dann entsteht eine solche Hörigkeit, dass sie gar keinen eigenen Willen mehr haben und auch gar nicht mehr gehen können. Aber das, was ich an einigen Orten an Entwürdigung gesehen habe oder was mir erzählt wurde, liegt jenseits von allem, was ich akzeptieren kann. Dafür zu zahlen, das hat was. Nora Bossong liebt einen italienischen Kommunisten. Schmid: Ja! Zugleich machte seine Geschichte deutlich, dass er als Mann für sich selbst in Anspruch nimmt, dass er den Zugang zur Sexualität braucht, dass es quasi ein Menschenrecht ist — für Männer. Er hat sein Kind gesucht und er fand sie auch einmal, aber sie ist dann abgehauen.